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AutorenbildSusanne Demir

Warum manche erfolgreich sind und andere scheitern


Bali – Dezember 2022. Ich fahre mit meinem Roller einen Weg entlang, den ich mir nie im Leben so ausgesucht hätte. Der schmale Pfad wäre mir selbst für einen Spaziergang zu gefährlich, die Steine sind brüchig und teilweise fehlt komplett die Pflasterung. Die Sonne scheint heiß, der Weg ist die Hölle. Eine falsche Bewegung nach links oder rechts und ich lande im Graben oder noch schlimmer – an manchen Stellen falle ich den Abhang entlang. Ich hyperventiliere und versuche mich zusammen zu reißen. Absteigen und schieben geht nicht, dafür ist der Pfad zu klein. Wie bin ich bloß hier reingeraten? Mein deutsches Gehirn ist sauer auf Google Maps, dass es mich hier lang schickt und hat kein Verständnis, dass solche "Verkehrswege" überhaupt erlaubt sind. Alles in mir wehrt sich dagegen, hier lang zu fahren. Aber das Schlimmste: Ich habe keine Ahnung, ob dies überhaupt der richtige Weg ist! Was, wenn wir umdrehen müssen? Was wenn wir nicht ankommen und das ALLES wieder ZURÜCK müssen? Dieser Gedanke lässt mich verzweifeln und ich spüre körperliche Symptome. Meine Kehle schnürt sich zu und Tränen wollen aus meinen Augen kullern. Vor mir fährt mein Freund Heiko, für ihn ist das Ganze kein Problem. Er ist Abenteurer durch und durch, hat gerade seinen Motorrad Führerschein gemacht und wäre am liebsten Jet Pilot geworden. Ich bin zutiefst unsicher, schaue immer nur auf den nächsten Stein und habe keine Ahnung, wohin der Weg führt. Ich will einfach nur raus aus dieser Situation. Ich will das hier nicht!!

Endlich kommen wir an. Das Erste was ich mache, als mein Roller sicher geparkt ist – ich fange an zu weinen. Die ganze Anspannung löst sich und ein überraschter Heiko nimmt mich liebevoll in den Arm. Das ganze Adrenalin braucht eine gefühlte Ewigkeit, um aus meinem Körper zu verschwinden. Unser Ziel war ein CoWorking Space. Aber arbeiten kann ich so nicht…


Beluna CoWorking Space in Ubud. Unser wunderschönes Ziel an diesem Tag (war nicht wirklich mein Ziel, da der Weg das Ziel war)



Ich erhole mich den ganzen restlichen Nachmittag von dieser Horrorfahrt und jeder Versuch, meine Balance durch Meditation wiederzufinden, scheitert. Die Angst ist in meinem Körper und will immer noch raus.


Für welche Erkenntnis diese Erfahrung gut war, sollte ich erst später erfahren.

 

Einige Woche später.

Ich fahre mit meinem Roller zu einer KAP (Kundalini Activation Process) Session und merke – schon wieder will mich das Navi diesen Horrorweg entlang schicken, das kann doch echt nicht sein! Mit allen Mitteln versuche ich, diesen Weg zu umgehen. Ich nehme in Kauf, eine halbe Stunde zu spät zu kommen. Ich will jeden Umweg fahren, um nur nicht dadurch zu müssen. Keine Chance, immer wieder schickt mich Google Maps auf diesen Pfad. Bis ich mich entscheide, aufzugeben und dem zu folgen. Ich erkenne die kleinen Häuser am Straßenrand wieder. Ich weiß, dass mir hier Fußgänger entgegenkommen werden. Ich erinnere mich an die lebensgefährliche Kurve, die ich beim letzten Mal gerade so fahren konnte. Plötzlich kommt mir ein Gedanke, der so kraftvoll ist, dass er mich die komplette Fahrt über begleiten soll. Er wird diese Tour so enorm verändern und viel mehr Leichtigkeit bringen. Ein Gedanke, der sich auf mein ganzes System auswirkt:


Du wirst ankommen. Das hier ist der richtige Weg. Du bist ihn schon einmal gefahren und Du weißt, wo Du rauskommen wirst.

Erleichterung. In diesem Moment wird mir bewusst, wie wertvoll Vertrauen wirklich ist. Das Vertrauen darin, auf dem richtigen Pfad zu sein. Das Vertrauen darin, anzukommen.

Wie häufig fehlt uns dieses Vertrauen im Alltag, weil die Zweifel und somit die Angst überwiegen? Wie häufig wehren wir uns und gehen in den Widerstand gegenüber den Gegebenheiten?

Ich spüre so stark, wie sehr ich Einfluss darauf nehmen kann. Dass es nur bei mir liegt: Ich habe mir bei der ersten Rollerfahrt soo viele Sorgen gemacht. Was wäre, wenn…? Anstatt in das Vertrauen zu gehen und an den Weg zu glauben.


Mein Freund ist diesen Weg mit Freude und Entspannung gefahren, er war in einer völlig anderen Welt. Ich habe mir meine Welt und all die Schwierigkeiten, die mit meinem Glauben gekommen sind, selbst erschaffen


Jetzt würden viele sagen: Ist doch klar, dass es beim zweiten Mal leichter ist!



ABER (und ich sage nicht oft "aber"): Hier besteht das Geheimnis: Einen Weg so zu gehen, als wärst Du ihn schon mal gegangen. So sehr zu vertrauen, dass Du tragende Kräfte statt starre Ängste freisetzt. Es heißt nicht umsonst:


Glaube versetzt Berge.

Für die Zukunft nehme ich mit: Ich darf meinen Glauben noch so viel mehr stärken!


Ich würde mich nicht als religiösen Menschen bezeichnen. Gleichzeitig dachte ich schon, ich würde stark glauben und vertrauen. Diese Rollerfahrt hat mir gezeigt, dass in Zukunft noch viel mehr Glaube hinzukommen darf.



Meine Learnings


  1. Vertrauen ist gut. Glaube ist alles.

  2. Widerstand bringt nichts. Außer, dass es Dir Deine Energie raubt.

  3. Es gibt einen Unterschied zwischen "aufgeben" und "sich hingeben".


Ich bin so viel erfolgreicher durch meinen Glauben daran, dass alles gut ist. Warum so viele Scheitern? Nicht, weil sie nicht die Fähigkeiten hätten. Nicht, weil es an Ideen mangelt. Sondern weil uns das Vertrauen in eben diese und der Glaube an den Weg fehlt. Rituale können uns helfen, uns auf diesem Weg zu stärken und uns immer wieder mit unserem Glauben zu verbinden.


Welche Rituale hast Du, um deinen Glauben zu leben? Was stärkt Dein Vertrauen und Deinen Glauben, in Deinen Weg?



Ich freue mich wie immer von Dir zu lesen!


Alles Liebe und bis gleich,

Deine Susanne




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